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Colin in Nizza: Seine Sprachreise in Zeiten von Corona

Colin war einer der ersten Studenten, die im Sommer 2020 zur Wiedereröffnung unserer EF Schule in Nizza nach Südfrankreich gereist sind.
Colin in Nizza: Seine Sprachreise in Zeiten von Corona

Colin hat sich im Sommer 2020 entschieden, nach Nizza zu reisen und dort seinen Sprachaufenthalt zu machen. Er erzählt uns im Interview von seinen positiven und negativen Erfahrungen und von einem Sprachaufenthalt in Zeiten von Corona.

Wolltest du deinen Sprachaufenthalt von Anfang an in Nizza machen, oder musstest du deine Pläne den Umständen entsprechend anpassen?

Nizza war von Anfang an meine Wunschdestination. Zwar war mein Plan zu Beginn, für vier Wochen nach Paris zu gehen und im Anschluss darauf, acht Wochen in Nizza anzuhängen. Zum Zeitpunkt, als ich nach Paris gegangen wäre, waren die Grenzen jedoch noch geschlossen, weshalb ich diesen Teil meiner Reise um ein Jahr verschieben musste. Als die Grenzen wieder öffneten, befand ich mich im ersten Zug nach Nizza.

Wie hast du deine Reise nach Nizza erlebt?

Wie ich bereits oben erwähnte, reiste ich mit dem Zug. Das hatte weniger ökologische als ökonomische Gründe. Die Flugpreise waren aufgrund der außergewöhnlichen Situation ziemlich hoch. Deutlich erschwinglicher war es für mich daher, mit der Bahn in den Süden zu reisen. Das hatte eine lange Reise zur Folge. Umso glücklicher war ich deshalb, dass ich von EF mit zwei anderen Reisenden, die ebenfalls nach Nizza unterwegs waren, vermittelt wurde. Somit hatte ich während der neunstündigen Fahrt gute Gesellschaft.

Wie war dein Sprachaufenthalt in Nizza?

Es war sehr positiv, dass ich die anderen EF Schüler schon auf der Reise kennengelernt habe. Nicht nur haben wir fortan alle Aktivitäten gemeinsam unternommen, ebenso hat sich unsere Gruppe tagtäglich vergrößert und wir sind noch bis heute enge Freunde. Das Wetter an der Côte d’Azur war wie man es kennt – makellos. So waren wir ständig unterwegs und haben an Aktivitäten teilgenommen, die oft auch von EF organisiert waren. Die Organisation wirkte manchmal etwas spontan und undurchdacht, was ich aber auch der speziellen Situation und dem Französischen Lebensstil zuschreibe.

Nizza ist nicht nur eine wunderschöne Stadt, die selbst einiges bietet, man kann auch rund um Nizza mit nur wenig Geld und Aufwand viel entdecken. Eine Reise nach Cannes oder Monaco ist meiner Meinung nach ein totales Muss! So auch die Gebirgsstadt Éze, welche einem einen atemberaubenden Blick über die Côte d’Azur eröffnet. Definitiv der Sommer meines Lebens!

Wie hat dir die Schule gefallen?

Die Lehrkräfte waren sehr nett und geduldig. Das ganze Team hat einen super Job gemacht! Das möchte ich besonders unterstreichen, da manche Schüler nicht so einfach waren. Die Einteilung in die Sprachlevel war für mich etwas schwer nachvollziehbar, was meiner positiven Erfahrung aber keinen Abbruch getan hat. Außerdem erhält man jede Information oder Hilfe, wenn man nur danach fragt.

Gab es viele Einschränkungen bedingt durch Corona?

Die Einschränkungen waren von Woche zu Woche unterschiedlich. In den ersten beiden Wochen hatten wir Unterricht von zu Hause aus und an einigen Plätzen sowie in allen Gebäuden galt eine strikte Maskenpflicht. Zwischen der dritten bis und mit der siebten Woche war kaum etwas von Maßnahmen zu spüren. In öffentlichen Gebäuden, wie auch in der Schule, galt aber weiterhin Maskenpflicht. Während meines Aufenthalts füllte sich allmählich auch die Schule wieder und man kam vermehrt wieder in Kontakt mit anderen Nationen. In der letzten Woche meines Aufenthaltes gab es bereits erste Anzeichen auf die Zweite Welle, weshalb von der Regierung eine ausgedehnte Maskenpflicht verordnet wurde. Wie ich mitbekommen habe, gab es nur wenige Tage nach meiner Heimreise Corona-Erkrankungen in der Schule, weshalb die Schüler zur Sicherheit vorübergehend über Home-Schooling unterrichtet wurden.

Hast du in der EF Unterkunft oder in einer Gastfamilie gewohnt?

In den ersten vier Wochen meines Aufenthaltes machte ich es mir in der Residenz gemütlich, während ich mich in der zweiten Hälfte bei einer Gastfamilie einrichten konnte. Die Gründe für eine derartige Aufteilung lagen nicht in einer Unzufriedenheit, sondern daran, dass ich beide Erfahrungen machen wollte. Rückblickend hat beides Vor-und Nachteile. In der Residenz hat man eine gewisse Unabhängigkeit, was sehr schön ist. Zudem wohnt man nicht weit von der Schule, dem Strand und dem Stadtzentrum entfernt.

Andererseits bietet die Gastfamilie die Möglichkeit, zu Hause zu speisen. Ich konnte so viel Zeit sparen und dementsprechend mehr unternehmen. Wenn man mal mit Freunden unterwegs ist, so kann man sich auch immer problemlos bei der Gastfamilie abmelden. Zudem ist man bei der Familie auch fast schon gezwungen, Französisch zu sprechen. Das kann zwar anstrengend sein, die Fortschritte sind dafür aber auch deutlich größer.

Was ist deine schönste Erinnerung an deinen Sprachaufenthalt in Nizza?

Dies ist eine sehr schwere Frage, die nicht einfach zu beantworten ist. Noch heute denke ich oft daran zurück und wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Aber umso mehr freue ich mich auf meinen Aufenthalt nächstes Jahr. Ein Hauptgrund für diese unvergessliche Zeit waren die Leute, die ich kennenlernen durfte. Ohne sie, wäre der Aufenthalt zwar sicher unterhaltsam gewesen, aber bestimmt nicht so schön.

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