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Kulturelle Unterschiede zwischen den USA und Deutschland

Kulturelle Unterschiede zwischen den USA und Deutschland

Die USA waren schon immer ein Einwanderungsland. Und sehr vieles, wenngleich nicht alles, was die USA in ihren Grundsätzen prägte, stammt aus Europa.

Kein Wunder, startete das Land doch bereits als britische, spanische, niederländische und französische Kolonie, die zum Ziel von Millionen Einwanderern aus Irland, Spanien, den Niederlanden und Frankreich, aber auch Italien, Deutschland und Co. wurde.

Allerdings wäre es gänzlich falsch, Amerika deshalb nur als eine Art erweitertes Europa mit breiteren Straßen und größeren Autos anzusehen. Denn hier gibt es einige sehr signifikante kulturelle Unterschiede, die sich weit über das Feiern des 4. Juli und des bekannten Thanksgiving hinaus erstrecken.

Bevor du dich auf eine Sprachreise in die USA, oder ein Auslandsjahr begibst, solltest du dir deshalb die folgenden Unterschiede gut einprägen.

Diese 8 kulturellen Unterschiede solltest du vor einer USA-Reise auf dem Schirm haben

1. State Laws vs. Federal Laws

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Die einzelnen US-Staaten sind, was ihre Gesetze anbelangt, teilweise sehr eigen. Hier ist Aufpassen angesagt.

Eigentlich sind die USA politisch ähnlich wie Deutschland aufgebaut. Bei beiden handelt es sich um einen Staat als großes Gesamtkonstrukt mit einzelnen Bundesländern, in den USA States genannt – das Prinzip des Föderalismus.

Das bedeutet also, dass die Bundesstaaten gewisse Freiheiten gegenüber dem Gesamtstaat haben. Allerdings enden hier bereits die Gemeinsamkeiten. Denn was sich in Deutschland auf marginale Unterschiede zwischen den Bundesländern beschränkt, etwa bei der Bildungssituation, ist in den USA richtig umfangreich.

Dort haben die Bundesstaaten enorm große Autonomie gegenüber Washington DC und Unabhängigkeit von Entscheidungen der anderen Staaten, zugesichert durch den zehnten Zusatzartikel zur US-Verfassung.

Das mag für dich zunächst nur nach trockener Polit-Theorie klingen. Allerdings wirst du vor Ort schnell feststellen, dass sich diese Tatsache in viele Bereiche des Alltags hineinzieht und dich direkt betrifft.

Nehmen wir Alkohol, ein generell sehr komplexes US-Thema. Sicher hast du in US-Filmen und -Serien schon mal bemerkt, dass jemand eine Bierdose in einer braunen Papiertüte versteckte und daraus trank. Das liegt daran, dass einige Staaten ein sogenanntes No-open-Container-Law haben.

Man darf also keine (sichtbar) offenen Behältnisse mit alkoholischen Getränken in der Öffentlichkeit tragen. Ferner erstreckt sich der Unterschied auch auf alltägliches Shopping, so dass es in den USA keine einheitliche Mehrwertsteuer gibt.

Im Gegenteil: die VAT (Value-added-Tax) beträgt in einigen Staaten (u.a. New Hampshire, Alaska und Montana) null Prozent, während sie in Kalifornien bei 7,25% liegt und sogar manche Kommunen noch etwas draufpacken. Und sofern du etwas im Netz bestellst und dich dabei in einem anderen Bundesstaat als der Verkäufer befindest, fällt die VAT prinzipiell weg.

Überdies führt der US-Föderalismus auch so weit, dass die Tempolimits der Staaten sich unterscheiden können – selbst auf das ganze Land durchquerenden Interstate-Highways.

Diese Liste der Unterschiede ließe sich lange fortführen. Was du allerdings aus diesem Kapitel in jedem Fall mitnehmen solltest: Was in einem US-Bundesstaat erlaubt ist, muss es in einem anderen noch längst nicht sein.

2. Bäckerei – Fehlanzeige!

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Auch wenn Biscuits wie Brötchen wirken mögen, sie schmecken völlig anders – und das liegt nicht nur an der Gravy.

Du stammst als Deutsche bzw. Deutscher aus dem Land der Brötchen und dutzenden Brotsorten. Du bist es deshalb gewohnt, morgens ein paar leckere Schnitten zu verspeisen – ganz gleich ob nun herzhaft oder süß belegt. Doch genau dieser US-Unterschied wird dir schon am allerersten Morgen bewusst werden.

Denn obwohl deutsche Einwanderer dort vieles mitbrachten (etwa die Weinkultur nach Kalifornien und Nordwest-Arkansas), schafften es Brot und Brötchen leider nicht, sich durchzusetzen.

Es mag hart klingen, aber zwischen New York und Hawaii wirst du eher selten Geschäfte und Restaurants finden, in denen du mit German-style Bread Rolls frühstücken könntest. Das, was überall als Biscuits verkauft wird, geht zwar halbwegs in die richtige Richtung, wird aber meistens mit Gravy, also Soße, serviert.

Wenn du irgendwo auf einer Menüliste Italian Sandwich oder Classic Italian siehst, dann greif zu, dichter wirst du nicht an den Genuss aus der vertrauten Heimat kommen. Auch wenn diese Sandwiches in Sachen Belag eher in Richtung vollwertige Mahlzeit gehen und bei den Amerikanern als Mittagspausen-Snack angesehen werden.

Doch tröste dich: Mit einem Loaded Sandwich, Pancakes und Hash Browns kann man auch sehr lecker in den Tag starten – wenngleich wesentlich kalorienreicher.

3. Credit Score

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Die meisten US-Auskunfteien beziffern den Credit Score mit Zahlen zwischen 300 und 850. Bis man allerdings letzteren erreicht, muss man lange diszipliniert zahlen.

Mittels Credit Card kommst du in den USA überall hin, kannst alles kaufen, das ist dir vielleicht bekannt. Was allerdings viel weniger Deutsche wissen, ist, dass sich das US-Kreditvergabesystem ansonsten extrem von unserem unterscheidet. Und das kann auch dir schnell zum Problem werden, wenn du dich dort länger aufhältst.

Um das an einem Beispiel zu demonstrieren: Wenn du in Deutschland einen Kredit beantragen möchtest, dann steht dahinter ein einfaches, geradliniges System. Dessen Quintessenz ist, wenn du keine negativen Schufa-Einträge hast, bekommst du in aller Regel bei nachgewiesener Bonität einen günstigen Kredit bei vielen Vergleichs- und Wahlmöglichkeiten – selbst, wenn du gar keine Kredithistorie hast.

Du bist jung, willst beim Händler einen Gebrauchtwagen kaufen. Solange du nachweisen kannst, dass bei dir immer genug Geld auf dem Konto ist, um die Abtragung bezahlen zu können, wird keine deutsche Bank nein sagen.

Doch nehmen wir mal an, du studierst in den USA und willst dir aufgrund der dortigen Verkehrs-Realitäten (siehe nächster Punkt) ebenfalls einen Wagen auf Kredit kaufen. Zusammen mit den Nachweisen deiner finanziellen Lage gehst du zur Bank oder ins Büro des Autohändlers – und wirst nur ein Kopfschütteln ernten.

Das liegt daran, dass sich dahinter ein echtes Teufelskreis-Prinzip verbirgt. Um in den USA einen Kredit zu bekommen, muss man eine Credit History haben (die dient quasi als Äquivalent zur Schufa-Auskunft als Nachweis für dein Ranking). Bloß: Eine Credit History bekommt man nur, wenn man schon Kredite hatte oder zumindest eine US-Kreditkarte. Und die wiederum gibt es nur bei positiver Credit History…

Amerikaner kommen damit klar, weil sie seit ihrer Jugend in dieses System eingebunden sind und teils über ihre Eltern profitieren. Du hingegen wirst immer wieder über dieses Problem stolpern. Denn die Credit History wird nicht nur bei geliehenem Geld benötigt, sondern an vielen anderen Stellen. Etwa Handyvertrag, Mietwohnungen, Versicherungen.

Mein Tipp deshalb: Wenn du länger in den USA sein wirst, erstelle gleich zu Anfang ein normales Bankkonto und sieh zu, dass es immer gefüllt ist. Nach einigen Monaten kannst du eine Secured Credit Card beantragen (deren Limit ist die Deckung deines Kontos). Reizt du diese nicht aus und zahlst Rechnungen idealerweise überpünktlich, baust du dir langsam eine Credit History auf.

4. ÖPNV? Was ist das?

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Nicht nur in der Einsamkeit des Mittleren Westens ist man ohne Auto rettungslos verloren, sondern de facto im ganzen Land.

Spätestens wenn du dir in den USA einen Mietwagen nimmst oder bei einheimischen Bekannten mitfährst, wirst du eines feststellen: Die Autos sind nicht nur größer, sie sind auch wahre Bequemlichkeits-Wunder. Elektrisch verstellbare Dinge hier, Digital-Gadgets dort und dazwischen Cup holders galore.

Das liegt an einer einzigen Tatsache: Das, was wir als öffentlicher Personennahverkehr kennen, ist in den USA in weiten Teilen völlig unterentwickelt. Klar, New York City hat seine U-Bahn, in Chicago rattert die Hochbahn und durch Los Angeles rollen Busse. Aber tatsächlich sieht es so aus, dass der ÖPNV schon in diesen Städten alles andere als üppig ist.

Und zudem kann man sich nicht mal auf das Prinzip „Stadt = ÖPNV“ verlassen. Jenseits der Metropolen ist das häufig nur Wunschdenken. Und deshalb verbringen viele Amerikaner auch lange Stunden im Auto, was uns wiederum zu der enormen Bequemlichkeit bringt.

Grundsätzlich kannst du dir eines merken: Hinter den US-Großstadtgrenzen endet alles, was man als ÖPNV definieren könnte. Zwar gibt es die großen Fernbusunternehmen, allen voran Greyhound. Aber ansonsten nehmen die Amerikaner für weite Strecken den Flieger.

Für dich bedeutet das, egal ob zweiwöchiger Urlaub oder längerer Trip, du brauchst zwingend ein Auto, sofern du nicht ausschließlich in einer Metropole verweilst. Bei den US-Vermietern kommst du mit deutschem Führerschein und Kreditkarte problemlos weiter. Falls es ein längerer Aufenthalt wird, solltest du jedoch aus Kostengründen einen Gebrauchtwagen in bar von Privat erwerben – das erspart dir Händler-Scherereien mangels Credit Score.

Beim Anmelden des Autos wirst du abermals über die State Laws stolpern, da backt jeder Bundesstaat eigene Brötchen. Informiere dich deshalb vor dem Kauf beim jeweiligen Department of Motor Vehicles (DMV), um herauszufinden, was man dort verlangt (manche Staaten wollen bspw. eine Versicherung, andere nicht).

Einen (abermals bequemen) unbestreitbaren Vorteil hat die ÖPNV-Abwesenheit allerdings: Du wirst den Drive Through, die ur-amerikanischste Erfindung, lieben lernen. Vom Burgerladen über Bankschalter bis zu Tabakgeschäft und Apotheke wirst du an unzähligen Stellen die Möglichkeit vorfinden, Geschäfte zu erledigen, ohne auch nur den Anschnallgurt ablegen zu müssen (dessen Tragen übrigens auch nur in manchen Staaten vorgeschrieben ist).

5. Gib Tip, bitte!

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Selbst in gehobeneren Etablissements ist das Trinkgeld für die Bedienungen oft nicht nur ein schönes Zubrot, sondern echte Notwendigkeit.

Du wirst, egal ob in der Parkbox eines Sonic-Fast-Food-Restaurants oder in einem durchaus gehobenen Etablissement eines bemerken: Die Kellnerinnen und Kellner in den USA sind alle extrem freundlich. „How are you today?“ ist ihre Standard-Ansprache und sie lässt sich nur teilweise mit der generell höflicheren Kultur der USA erklären.

Tatsächlich steckt hinter der ausgesuchten Freundlichkeit beim Bringen von Leckereien etwas anderes. In den USA gibt es zwar einen nationalen Mindestlohn. Abermals jedoch können die Einzelstaaten davon abweichen – und zudem beträgt selbst die allgemeingültige Summe gerade 7,25 Dollar die Stunde. Das ist sogar in den günstigeren Bundesstaaten sehr wenig und je nach Region und Lebenshaltungskosten auch nur ein „Hungerlohn“, zumal er teilweise noch legal unterschritten werden darf, wenn die Angestellten Trinkgelder behalten dürfen.

Für dich bedeutet das eines: Waiters und Waitresses solltest du grundsätzlich als Personen ansehen, die von ihrem Grundgehalt nicht leben können. Sie sind darauf angewiesen, Trinkgelder zu bekommen – und deshalb auch so freundlich. Natürlich, auch in den USA ist das Geben des Tips ebenso freiwillig wie hierzulande. Aber es gehört einfach zum guten Ton, selbst wenn man nicht so sehr mit dem Service zufrieden war.

  • 15% der Rechnungssumme, wenn du normal zufrieden bist

  • 10%, wenn der Service eher unterdurchschnittlich war

  • >15%, wenn du extrem zufrieden bist – und das kann schon bedeuten, dass das Essen einfach richtig lecker war

Wenn du, wie üblich, mit Kreditkarte bezahlst, findest du auf der Rechnung oft ein gesondertes Feld für den Tip. Trage dort, falls du es mit schneller Prozentrechnung nicht so hast, einfach die Prozentzahl ein, die du als Trinkgeld geben willst. Die meisten Bedienungen sind sehr fix im Kopfrechnen.

6. Religion und Politik

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Die patriotischen und religiösen Grundsätze der USA müssen einem als Außenstehenden nicht gefallen, nur sie direkt kritisieren sollte man schon aus Höflichkeit nicht.

Zwei Sachen einen die USA zwischen Ost- und Westküste, zwischen den gigantischen Metropolen und den kleinsten Dörfchen auf dem Land: Patriotismus und Religion. Es ist ohne Probleme möglich (vor allem, aber nicht nur im Südosten) durch kleine Dörfer zu fahren, die gerade mal 3000 Einwohner zusammenbekommen und dort trotzdem ein Dutzend Kirchen zu sehen. Über das Red, White and Blue Flaggenmeer, das noch vor jedem kleinen Laden und vielen Häusern weht, brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.

Was wir dir damit sagen wollen: Die USA bzw. ihre Einwohner mögen unterschiedlich sein. Sie mögen in der heutigen Zeit sogar das sein, was politische Kommentatoren tief gespalten nennen. Aber Flag und Religion sind für die allermeisten eine Art Grundfeste, selbst dann, wenn sie selbst nicht mal sonderlich religiös und/oder patriotisch sein sollten.

Wir erwähnten bereits, dass in den USA generell eine höflichere, weniger direkte Umgangskultur miteinander herrscht. Du als Ausländer solltest daraus eine Quintessenz extrahieren: Do not debate Religion or Politics. Deine Ansichten über den US-Präsidenten mögen sich grundlegend von denen eines ländlichen Amerikaners unterscheiden.

Deine Beziehung zur Religion mag nicht vorhanden sein. Vollkommen okay, das akzeptieren die meisten Amerikaner. Bloß: Binde es ihnen nicht auf die Nase – erst recht nicht in oberlehrerhafter Manier. Das wäre ein schwerer Fauxpas, denn an dem Punkt fühlen sich sehr viele Amerikaner, falls die Kritik von einem Ausländer kommt, an ihrer Nationalehre gepackt und die Freundlichkeit, die sie dir entgegenbrachten, schlägt schnell in Ablehnung und vielleicht sogar Bestätigung so mancher Klischees gegenüber Europäern um.

Halte dich in dem Fall einfach an einen anderen US-Brauch: Wenn du nichts Gutes über jemanden/etwas sagen kannst, sag am besten gar nichts.

7. Öffnungszeiten und Einkaufslooks

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Amerikas Einkaufsriese Walmart. Er ist ebenso 24/7 geöffnet wie viele seiner Konkurrenten. Eine für Deutsche völlig neue, entschleunigte Einkaufserfahrung.

Deutschland. Sonntagnachmittag, 16:30 Uhr. Du sitzt in der Trainingshose auf der Couch und bekommst plötzlich unheimliche Lust auf Fischstäbchen mit Kartoffelpüree. Beides hast du nicht im Haus. Was hast du dann? Genau, Pech gehabt.

Würde dich jedoch der gleiche Heißhunger in den USA überfallen, sähe deine Lösung folgendermaßen aus: Du ziehst dir Schlappen an, bleibst aber ansonsten in deinem Couch-Outfit. Dann setzt du dich ins Auto und fährst einfach zum nächsten Walmart oder zu einer der unzähligen Tankstellen, deren Regal-Sortiment jedem deutschen Supermarkt das Wasser reichen kann.

Ladenöffnungszeiten sind den Amerikanern vollkommen unbekannt – zumindest auf einer gesetzlichen Ebene. Hier gilt ein Grundsatz: Wenn du ein Geschäft betreibst, kannst du es praktisch 365 Tage im Jahr rund um die Uhr betreiben. Natürlich, in der Praxis finden sich viele Läden, die in den Nachtstunden und an Sonntagen geschlossen haben. Aber je größer der Laden, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass er niemals geschlossen hat. Und das gilt tatsächlich nicht nur für Grocery Stores à la Walmart, sondern auch für vieles andere.

Das mag auf dich zunächst einfach nur schön komfortabel wirken. Praktisch jedoch hat es zu einer gänzlich anderen amerikanischen Mentalität geführt. Dieser Druck, den man hierzulande kennt, nach Feierabend noch schnell-schnell einkaufen zu müssen, weil um spätestens 20 Uhr der Laden schließt, ist da vollkommen unbekannt.

Auch wirst du feststellen, dass sich dort keine Familie die Samstagvormittage mit stressigen Einkaufstrips verdirbt. Man kauft genau dann, wenn es dem eigenen Lebensentwurf am besten in den Kram passt. Wenn das bedeutet, um drei Uhr morgens die Wocheneinkäufe erledigen zu müssen, findet sich immer eine offene Tür.

Und: In welchem Look man dort sein Geld lässt, ist vollkommen egal.

8. No trespassing heißt, bleib wirklich weg!

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Warum irgendwo im Nirgendwo „No Trespassing“ steht, erschließt sich vielleicht nicht direkt, beachten sollte man es jedoch absolut immer

Wir kommen zu einem Punkt, der, wenn du ihn nicht beachtest, definitiv deine Sicherheit beeinträchtigen wird. Dazu müssen wir ein wenig ausholen: Ein Grundsatz der amerikanischen Mentalität ist es, dass man sein eigener Herr ist und sein will.

Dieses Prinzip steckte schon hinter der Unabhängigkeitserklärung und zieht sich bis heute in die Ablehnung größerer Zentralstaatsmacht und den in den meisten US-Staaten unheimlich liberalen Waffengesetzen durch. Man will nicht auf andere angewiesen sein und sich erst recht nicht von anderen etwas diktieren lassen.

Und hier wird es für dich wichtig: Du wirst häufig Schilder sehen, auf denen etwas steht wie No Trespassing, Private Property oder dergleichen. Diese sind meist sehr auffällig und eindeutig gehalten.

Es ist von extremer Bedeutung, diesen Schildern Aufmerksamkeit zu schenken. Einfach ausgedrückt, wenn du sie nicht beachtest und trotzdem weitergehst oder -fährst, kann es je nach Staat und Lage durchaus passieren, dass du plötzlich in die Mündung eines Gewehrs blickst, zumindest aber sehr ungehaltenen Besitzern gegenüberstehst.

Das „Runter von meinem Land“ ist nicht nur ein Filmklischee, sondern vor allem in den ländlichen USA gelebte Politik vieler Einwohner. Und dagegen gibt es zumeist auch keine rechtliche Handhabe. Im Gegenteil, falls eine solche Situation eskalieren würde und sich der Grundstücksbesitzer von dir bedroht fühlte, dürfte er in vielen Staaten sogar vollkommen legal schießen.

Ergo: Wenn irgendwo steht, dass du hier als Fremder nicht erwünscht bist, dann dreh einfach um und akzeptiere es.

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