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12 Londoner U-Bahn-Stationen mit merkwürdigen Namen

12 Londoner U-Bahn-Stationen mit merkwürdigen Namen

Offiziell heißt die Londoner U-Bahn ja London Underground, aber die Einheimischen nennen sie bloß the Tube (= die Röhre, wegen der Form der Tunnel).

Es handelt sich um das drittgrößte unterirdische Bahnsystem für den öffentlichen Nahverkehr der Welt, dessen Züge jedes Jahr eine Strecke zurücklegen, die 90 Flügen zum Mond und zurück entsprechen, und bedient ganze 270 Stationen auf 11 Routen kreuz und quer durch diese riesige Stadt.

Einige dieser Stationen tragen sehr merkwürdige und überraschende Namen, daher schauen wir uns heute einmal die schrägsten von allen genauer an.

Hier sind die Londoner U-Bahn-Stationen mit den schrägsten Namen:

1. Swiss Cottage

Was hat London den mit der Schweiz zu tun, fragst du dich hier vielleicht. Diese Station wurde nach dem Pub gleich nebenan benannt, der ursprünglich Swiss Tavern hieß und später in Swiss Cottage umbenannt wurde.

Das wiederum lässt sich mit der Zeit seiner Erbauung erklären, denn in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren Gebäude im Stil von Schweizer Hütten populär. Entsprechend folgte auch der Pub diesem Baustil.

2. Covent Garden

Ein interessanter Fall, weil immer noch so viele Menschen den Namen falsch lesen und verstehen: Es heißt Covent, nicht Convent.

Zur Verwirrung trägt dabei sicherlich der Umstand bei, dass es sich tatsächlich einmal um einen ummauerten Garten für Mönche gehandelt hat, der Convent of Westminster hieß, aber bereits seit dem 13. Jahrhundert unter dem anglo-normannischen Begriff covent bekannt war, was ebenfalls Konvent oder Kloster bedeutet.

3. Elephant and Castle

Hast du gewusst, dass die spanische und die britische Königsfamilie seit hunderten von Jahren miteinander verbunden sind?

Es heißt, dass der Name dieses Südlondoner Stadtviertels sich vom spanischen Begriff La infanta de castilla herleitet, der sich wiederum auf zwei spanische Prinzessinnen bezieht, die einst in dieser Gegend gelebt haben sollen.

Spätere Erklärungen des Namens erwähnen das Brandzeichen eines Schmieds (das einen Elefanten und eine Burg zeigte), aber ungeachtet der wahren Herkunft handelt es sich um einen der coolsten und originellsten Namen der Stadt.

4. Angel

Wie schon Swiss Cottage soll das Viertel, das den Namen Angel trägt, nach einer Taverne benannt worden sein, in diesem Fall dem Angel Inn, das bereits seit dem 17. Jahrhundert existiert. Das Lokal steht auch noch, wurde aber von einer Restaurantkette übernommen, und darüber legen wir dann doch lieber den Mantel des Schweigens.

5. Barbican

Diese Station hat ihren Namen der riesigen Wohnanlage entliehen, die sich gleich nebenan befindet. Der Name stammt vom lateinischen Wort barbacana, was so viel heißt wie befestigtes Burgtor.

Als die Häuser in dieser Gegend während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden, hat man den Wiederaufbau im funktionalen, aber harschen Architekturstil des sogenannten Brutalismus gestaltet. Es gibt aber auch ein Zentrum für darstellende Künste auf dem weitläufigen Gelände; immerhin etwas Schönes.

6. Maida Vale

Wenn man diesen Namen nur ausspricht, ohne ihn auch geschrieben zu sehen, lässt ihn klingen wie made of ale, so als wäre die Gegend aus Bier gemacht. Aber auch hier war der Namensgeber ein Pub (was das britische Wort für Taverne oder Kneipe ist) mit dem Namen The Maida – der wiederum nach einem hiesigen Helden benannt wurde: St John, bekannt als der ‘hero of Maida’.

7. Cockfosters

Ja, das klingt erstmal wie ein Schimpfwort. Wissen wir. Diese Station findest du am nördlichen Rand von London, als letzten Halt der Piccadilly-Linie.

Der Name stammt entweder von einer hier einstmals ansässigen Familie oder einem Haus, das in der Gegend stand – ganz genau weiß man es nicht. Angeblich bedeutet er ‘chief forester’ (also Oberförster, denn angeblich kann ‘cock’ auch ‘chief’ bedeuten), aber ganz ehrlich, wir kichern zu laut, um uns die Erklärung im Detail anzuhören.

8. East India

Hast du deinen Freunden je erzählt, du würdest nach Ostindien fahren, ohne einen Fuß in ein Flugzeug zu setzen? Versuch’s mal! Diese Station auf der DLR-Linie (=Docklands Light Railway) im Osten von London wurde nach den East India Docks benannt, wo früher die Handelsschiffe, die aus Indien kamen, ihre Waren entladen haben.

9. Brick Lane

Diese Straße leitet ihren Namen von den Werkstätten und späteren Fabriken für Ziegelsteine (= bricks) und Fliesen ab, die hier seit dem 15. Jahrhundert ansässig waren.

Heute ist sie eher für die köstlichen Currys berühmt, die in den zahlreichen indischen Restaurants entlang der Straße gekocht werden. Früher hieß die Straße allerdings Whitechapel Lane, aber der heutige Name gefällt uns schon deswegen besser, weil er kürzer ist.

10. Park Royal

Dieser Name ergibt mal wieder gar keinen Sinn, weil es hier weder einen Park noch weit und breit keinen Königspalast gibt. Die Station liegt weit draußen im Westen Londons, nördlich von Ealing und Acton.

Es stellt sich heraus, dass sich der Name von einem Ausstellungsgelände ableitet, das 1903 von der Royal Agricultural Society in dieser Gegend eröffnet wurde. Das Gelände schloss bereits drei Jahre später seine Pforten wieder, aber der Name ist geblieben.

11. Cyprus

Fahren wir mit der Londoner Angewohnheit fort, U-Bahn-Stationen nach irgendwelchen Ländern zu benennen: Dieser Halt auf der DLR-Linie im Osten Londons liegt in der Nähe der viktorianischen Wohnanlage gleichen Namens, die nach der Mittelmeerinsel benannt wurde. Leider ist es dort weitaus weniger sonnig oder aufregend als auf Zypern.

Wir können das auch nicht ändern.

12. Crystal Palace

Na gut, dieser Halt ist streng genommen nicht Teil des U-Bahn-Netzes (sondern befindet sich im Stadtbahnnetz Overground), aber mit einem so schrägen Namen musste ich es mit auf die Liste nehmen.

Ihr wollt die Geschichte dahinter hören? In Ordnung: Im Jahr 1851 hielt London die Weltausstellung im Hyde Park ab, und dafür wurde eine gigantische Halle aus Holz und Glas gebaut, die locker Palastgröße erreichte und als Crystal Palace (= Kristallpalast) bekannt wurde.

Nach der Weltausstellung hat man die Halle wieder abgebaut und im Süden Londons neu errichtet, wo sie der Umgebung und der U-Bahn-Station ihren Namen lieh. Aber dann brannte das beeindruckende Gebäude in den dreißiger Jahren komplett ab. Ein tragisches Ende.

Planst du in nächster Zeit eine Reise oder ein Auslandssemester in London? Vergiss nicht, dann lohnt ein Blick in unsere Überlebenstipps für die Londoner U-Bahn.

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