Wie man sich neue Vokabeln super schnell merkt: 9 Tipps
Ganz egal, wie gut du die Grammatik beherrschst, wenn du keinen Wortschatz hast, bei dem du sie anwendest, dann bringt dich deine Sprachfertigkeit nicht weit: Der Wortschatz öffnet Türen in neue Welten, und seine Erweiterung kann höchst unterhaltsam und befriedigend sein.
Aber die Bandbreite der Wörter, die du kennst, zu erweitern, kann sich bisweilen wie eine Diät anfühlen: Du musst dich ganz schön anstrengen, und es gibt weder einen Zaubertrick noch eine Geheimstrategie oder ein Patentrezept dafür. Mit Sprachkursen, entweder zuhause oder im Ausland, kannst du dir einen guten Wortschatz aneignen und Wörter lernen, die dort praktisch im alltäglichen Sprachgebrauch benutzt werden.
Jeder muss jedoch für sich selbst herausfinden, wie es ihm oder ihr am besten gelingt; aber Geduld, realistische Ziele und Belohnung bei deren Erreichung gehören zu einer guten Strategie, die dann um jeden der folgenden Punkte ergänzt werden kann. So kannst du neue Vokabeln schnell lernen:
1. Benutze Merktechniken
Eine beliebte Methode, um sich Vokabeln schnell zu merken, ist die Verwendung sogenannter mnemonischer Zeichen oder Eselsbrücken. Das sind geistige Abkürzungen, die dabei helfen sollen, sich komplexere Ideen oder Wörter zu merken. Zum Beispiel kannst du dir Assoziationen zu den Wörtern schaffen: Wenn du nicht weißt, wie man das Wort accommodation (Unterbringung) schreibt, dann merk dir stattdessen einfach, dass es dort zwei cots (Feldbetten) gibt, die auch zwei mattresses (Matratzen) benötigen. Oder du baust dir ein Akronym, ein Kürzel aus deinem Wort: Wenn du etwa in den STORE musst, dann kaufst du dort Spaghetti, Tomatoes, Olives, Rice, Eggs.
Die Schwierigkeit dabei ist natürlich, dass du dir dann immer noch das Kürzel, das Lied oder die Assoziation merken musst, aber mit ein wenig Übung wirst du auch immer besser darin, dir kreative und nützliche Verbindungen auszudenken. Und: Je länger du über die Kürzel oder Assoziationen nachdenkst, desto besser merkst du dir am Ende die dazugehörigen Wörter.
2. Schaffe dir eine Lernumgebung
Wenn du im Ausland studierst, dann hörst und siehst und liest du die Sprache überall um dich herum, und lernst durch dieses komplette Eintauchen weitaus schneller.
Aber du musst nicht gleich ins Ausland gehen, um die Anzahl der dir bekannten Wörter langsam zu steigern – du kannst dir selbst eine inspirierende und lernfreundliche Umgebung schaffen, wo immer du dich gerade befindest: Kauf dir Zeitschriften und Bücher in der neuen Sprache, sieh dir Filme an und koche (oder zumindest iss) typische Gerichte. So kannst du schnell neue Vokabeln lernen.
3. Bringe die Worte in einen Zusammenhang
Wenn man schneller mehr Vokabeln lernen möchte, dann ist es eine gute Idee, sie in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen: Statt willkürliche Wortlisten zu erstellen, versuche doch mal, Sätze mit allen neuen Wörtern zu bilden. Auf diese Weise merkst du dir auch gleich, wie und wann ein bestimmtes Wort im wahren Leben gebraucht wird.
Wenn du dir dazu noch besonders lustige Sätze ausdenkst, kannst du dir die ganz sicher leichter merken. Je nachdem, auf welche Weise du lernst, kannst du auch Zeichnungen anfertigen oder Bilder suchen, die zu den Sätzen passen und die Wörter in ihrem natürlichen Kontext zeigen.
4. Lerne aus realen, lebensechten Situationen
Wo wir schon beim Kontext sind: Filme, Fernsehserien, Bücher, Podcasts oder Popsongs sind nicht nur eine reiche Quelle der gebräuchlichsten Wörter, sie können dir auch dabei helfen, dir diese Wörter zu merken, denn sie sind stets mit einer Szene, einer Person oder einer (wahren) Begebenheit verbunden.
Also versuche, Bücher in der Originalsprache zu lesen, Filme im Original zu schauen (vielleicht mit Untertiteln), und dabei herauszufinden, was die Wörter bedeuten. Wenn dir ein Satz oder Ausdruck begegnet, den du nicht verstehst, schreib ihn auf, schlag ihn nach, und setze ihn mit auf deine Merkliste.
5. Setze noch einen drauf
Wenn du das Sprachenlernen auf die nächste Stufe heben willst, dann lass genug Raum für sogenannte Mindmaps, auf denen du verwandte Wörter, Synonyme oder Antonyme eintragen kannst.
Wenn du aus dem Lernprozess noch mehr herausholen möchtest, dann versuch doch einmal, das Wort nicht direkt in deine Muttersprache zu übersetzen, sondern es stattdessen in jener Sprache zu erklären und zu beschreiben, die du zu lernen versuchst.
6. Finde die Werkzeuge, die am besten zu dir passen
Jeder von uns lernt auf andere Weise. Wenn du also noch nichts weißt, was für dich am besten funktioniert, dann probiere so viele Lernstrategien wie möglich aus – oder auch eine Kombination aus mehreren davon: Flashcards, Apps, Listen, Spiele oder Post-Its sind allesamt großartige Möglichkeiten zum schnellen Lernen von Vokabeln.
Dasselbe gilt für den richtigen Zeitpunkt: Manche Menschen wollen sich eine feste, regelmäßige Zeit setzen, während andere eher spontan Ruhe zum Lernen finden. Ganz gleich, welche Herangehensweise du wählst, sieh zu, dass du dir eine Art Rhythmus angewöhnst – denn nur Übung macht schließlich den Meister.
7. Sorge dafür, dass es interaktiv wird
Aber du musst nicht nur die richtigen Werkzeuge speziell für deine Art zu lernen finden, es ist auch genauso wichtig, dass du deine Lernerfahrung so umfassend wie möglich gestaltest: Lies die Wörter nicht bloß von Karten oder Vokabellisten ab – höre sie an, wie sie ausgesprochen werden, sprich sie laut nach, und schreibe oder tippe sie ab.
Je mehr es dir gelingt, alle Sinne mit in deine Begegnung mit den Wörtern einzubeziehen, desto besser. (Wieso nicht mal Eis essen gehen, während du lernst, wie man die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen nennt?)
8. Konzentriere dich auf nützliche Wörter
Wenn du deinen Wortschatz erweitern möchtest, weil du bei einer Marketingfirma im Ausland arbeiten willst, dann musst du wahrscheinlich nicht gerade Shakespeare lesen, oder dich auf Wörter konzentrieren, die mit dem Mittelalter zu tun haben.
Je nützlicher und beliebter die Wörter für deine Karriere, deine Hobbys und die Gespräche im echten Leben sind, desto leichter lernst du sie auch – und du wirst sich auch öfter anwenden und einsetzen können. (Daraus kannst du ganz leicht ein Spiel machen: Du kannst dich jedes Mal selbst dafür belohnen, wenn du ein neues Wort im echten Gespräch eingesetzt hast.)
9. Wiederholung ist das A und O
Vergiss nicht, dass du nicht nur die neuen Vokabeln wiederholen solltest, um sie dir einzuprägen, sondern auch den “alten Kram”, von dem du denkst, dass du ihn längst im Kopf hast.
Du musst dir die bekannten Wörter nicht so oft anschauen wie die neuen, aber je öfter du sie benutzt, desto besser wirst du sie dir merken und später auch abrufen können.